27 Sep Gabis Geschichte
Meine Kindheit habe ich bis zur Einschulung im Garten meiner Großeltern in Oberhausen Sterkrade verbracht. 1000 qm Mischgarten mit wunderbaren Blumenbeeten, Rosenbogen, Obstbäumen, Erdbeerfeldern, Kartoffelacker, schwarzen Johannisbeersträuchern und mitten drin mein Opa. Hut auf, Spaten in der Hand, Gummistiefel an, ein Zigarettchen rauchend auf der Bank an der Mistkuhle sitzend – besser bekannt als Komposthaufen. (Ein bisschen sehe ich auch aus wie mein Opa wenn man mich im Garten sieht…nur das rauchen habe ich vor langer Zeit an den Nagel gehängt). Es war eine großartige Gartenkindheit,
immer heiße Sommer, abkühlen in der Zinkbadewanne, schlafen auf der Hollywoodschaukel, Oma, Opa,Uroma, um mich herum. Ich war immer draußen, ich war dreckig und vor allem glücklich.
Später, als ich schon auf eigenen Füßen stand, bin ich regelmäßig mit meinem Renault 4 zu meiner Oma gefahren um sie und ihren Garten zu besuchen. Mit selbstgepflückten Blumensträussen, eingekochten Früchten in Weck Gläsern und Marmeladen beladen ging es wieder heimwärts. Und natürlich selbst gemachter Eierlikör…damit kann man mich bis heute flach legen.
Lange Zeit hatte ich keinen Garten. Ich war viel unterwegs und bin, glaube ich, 30 mal oder mehr in meinem Leben umgezogen. Seit 2002 lebe ich in Köln Klettenberg, das ist für meine Verhältnisse schon verdammt lang. Auf einer meiner Hunderunden habe ich Anne in ihrem Garten entdeckt. Ich sage noch zu meiner Freundin Beate: „das ist doch Anne Rixmann! Anne!!“ und von da an haben Anne und ich uns regelmässig gesehen. Ich hatte zu der Zeit schon einen Hund, Betti, eine Pudelmix Dame, aber noch keinen eigenen Garten. Anne dagegen hatte noch keinen Hund, aber schon diesen wunderschönen Garten. 2013 habe ich endlich meinen Schrebergarten bekommen, direkt bei Anne um die Ecke. Seitdem wühle und zupfe ich in meinen Beeten und schaue nach getaner Arbeit bei Anne vorbei. Auf ein Gläschen Wein mit Gemüse Körbchen unterm Arm, dreckig und vor allem glücklich.