13 Okt Der bittere Frost
Im Frühjahr habe ich alle mickrigen Hortensien in meinem Garten eingesammelt und an einen- aus meiner Sicht- optimalen Platz gepflanzt, in den Halbschatten neben den Kirschbaum. Vor meinem geistigen Auge sah ich für den kommenden Sommer eine wunderschöne Hortensienblüte, wie ich sie nur aus meiner Heimat kenne. Da wachsen ein Meter fünfzig hohe Hortensienhecken rechts und links vor den Einfahrten der Bauernhöfe, in einer Pracht, die nur von Rhododendren übertroffen wird, die sich fast firsthoch an den Backsteinwänden der Bauernhäuser hochschrauben. Meine Hortensien wurden im Frühjahr vom Frost überrascht und all die Farbigkeit, die ich jemals mit den einzelnen Pflanzen eingekauft habe, ist dem üblichen Blass-Rosa gewichen. Aber selbst das blasse Rosa fiel in diesem Jahr sehr sparsam aus. Vom Frost nachhaltig geschockt, kümmerten die Hortensien den Rest des Jahres vor sich hin. Doch die einzige späte Blüte, die eine Pflanze noch im Spätsommer trieb, sieht, bei aller Bescheidenheit, für mich sehr beeindruckend aus. Siehe oben.